Generelles zu Objektiven
Fotografie
Zoomobjektive
Als Zoomobjektive bezeichnet man ganz einfach Objektive mit verstellbarer Brennweite. Bei Spiegelreflexkameras, Bridgekameras und Systemkameras erfolgt das über einen Stellring am Objektiv. Bei Kompaktkameras erfolgt das über einen in die Kamera eingebauten Elektromotor und einem Hebel der sich am Kameragehäuse befindet. Dabei ist es möglich das ein Objektiv mehrere Brennweitenbereiche abdecken kann, also sowohl als Normalobjektiv als auch als Teleobjektiv. Allerdings sind solche Objektive, die einen riesigen Brennweitenbereich abdecken, aufwendiger und schwieriger herzustellen und sind daher mit anderen Einschränkungen behaftet, welche die Abbildungsleistung mindern. Ich bevorzuge Objektive mit geringeren Brennweitenbereichen und Festbrennweiten.
Festbrennweiten
Als Festbrennweiten bezeichnet man Objektive, bei denen die Brennweite nicht verstellbar ist, die also eine feste Brennweite haben.
Da diese im Vergleich zu Zoomobjektiven, in der Konstruktion sehr einfach sind, haben sie auch gute bis sehr gute Abbildungsleistungen. Die Bilder sind, wenn man alles richtig macht, gestochen scharf. Ich selbst bin gerade dabei, mein Arsenal an Festbrennweiten auszubauen.

Normalobjektive
Als
Normalobjektive bezeichnet man Objektive, die auf dem Sensor oder Film der
Kamera einen Bereich abbilden, der dem des menschlichen Gesichtsfeldes
entspricht, der normalen Sicht also. Das ist der Fall, wenn die Brennweite des
Objektivs der Diagonalen des Abbildungsbereichs auf dem Sensor/Film entspricht.
Das ist beim Vollformat eine Brennweite von 43,3 mm und beim Mittelformat eine
Brennweite von 45 mm. Eingebürgert hat sich hier jedoch eine Brennweite von 50
mm. Die mit diesen Objektiven abgebildeten Motive wirken aufgrund der hier oben
genannten Charakteristiken natürlicher und weder flach (wie bei größeren
Brennweiten) oder perspektivisch verzeichnet und vordergrundbetont (wie bei
geringeren Brennweiten). Normalobjektive werden in der Fotografie auch
typischerweise als Porträtobjektive für APS-C- und Vollformatkameras verwendet.
Einige Beispiele für Normalobjektive
Teleobjektive
Als Teleobjektive bezeichnet man Objektive, deren
Brennweitenbereich über jenem von Normalobjektiven liegt. Generell
betrachtet, beginnt der Telebereich bei einer Brennweite vom 60mm. Ihr Bildwinkel
ist kleiner (ca. 2° bis 28°). Konstruiert sind sie, um weiter entfernte Motive
heranzuholen. Ähnlich, wie bei einem Feldstecher. Weiter entfernte Objekte
lassen sich mit hoher Abbildungsleistung fotografieren. Der Hauptsächliche Einsatzbereich
bei mir : Tier- und Landschaftsfotografie.
Bei zunehmender Brennweite nimmt bei diesen Objektiven
die Schärfentiefe deutlich ab. Auch entstehen in den Randbereichen
Verzerrungen. Lediglich die sich im Fokus befindenden Objekte werden scharf
abgebildet. Das kann jedoch auch als Stilmittel eingesetzt werden, um die
Objekte die sich im Fokus befinden herauszustellen.
Nicht empfehlen würde ich, sich ein solches Objektiv
ohne Bildstabilisator zu beschaffen. Da man mit einem minimalen Wackler an der
Kamera aufgrund der höheren Entfernung zum Motiv einen größeren Bereich
abdeckt, entstehen auch leichter Verwacklungen. Die Verwacklungsgefahr ist
daher größer als bei Normalobjektiven. Teleobjektive kann man in folgende Unterkategorien
unterteilen.
·
Kurze Teleobjektive mit einer Brennweite
bis 135 mm
·
Mittlere Teleobjektive mit einer
Brennweite bis 300 mm
·
Superteleobjektive mit Brennweiten über
300 mm
Einige Beispiele für Teleobjektive
Weitwinkelobjektive
Weitwinkelobjektive sind Objektive mit einer geringen
Brennweite, die sich über den Bereich von ca. 10 mm bis 35 mm erstreckt. Das
gilt sowohl für Zoomobjektive als auch für Festbrennweiten. Aufgrund des hohen
Bildwinkels wird bei diesen Objektiven ein weiterer Bereich abgebildet als das
menschliche Gesichtsfeld umfasst.
Die Einsatzgebiete für Weitwinkelobjektive befinden
sich überall da, wo man einen großen Bereich auf dem Bild unterbringen möchte,
wie z.B.
- Gebäudefotografie.Beim Fotografieren von Gebäuden müssen oft große Bereiche erfasst werden und es ist oft nicht möglich genügend Abstand zum zu fotografierenden Objekt herzustellen. Zum Beispiel weil sich oft hinter einem Hindernisse in Form anderer Gebäude, Straßen oder Wasserwegen befinden. Somit spielt dann der Bildwinkel den das Objektiv hat und zur Verfügung stellt eine Wichtige Rolle.
- Bilder von weiten Landschaften in der Landschaftsfotografie.In vielen Situationen in der Landschaftsfotografie kann es auch gewünscht sein einen Breiteren Ausschnitt der Landschaft abzubilden. Nun spielt hier nicht nur die Tatsache, dass sich ein Hindernis hinter einem befinden kann, eine Rolle, sondern auch die schiere Distanz um die man zurückweichen müsste um einen breiteren Bereich abzudecken. Das ergibt sich alleine aus dem schier riesigen Areal, das man versucht auf seinen Fotos abzubilden. In solchen Situationen ist ein größerer Bildwinkel also mehr als nur von Vorteil
- Fotografie in InnenräumenBeim Fotografieren in Innenräumen sind die Auf den Fotos abzubildenden Bereiche zwar nicht so weit und großflächig, wie auf Landschaftsaufnahmen, jedoch geht es da enger zu, und oft hat man Probleme, den ganzen Bereich den man fotografieren möchte zu erfassen. Daher sind auch hier größere Bildwinkel sehr von Vorteil.
Einige Beispiele für Weitwinkelobjektive
Makro-Objektive
Makro-Objektive fallen in eine ganz andere Kategorie da sie sich von anderen Objektiven nicht durch die Brennweite, sondern durch andere Kriterien unterscheiden. Alles fängt damit an, dass in der Makrofotografie der Abbildungsmaßstab die entscheidende Rolle Spielt. Der Abbildungsmaßstab ist das Größenverhältnis zwischen dem abzubildenden Motiv, und dem Abbild des Motivs, das von dem Objektiv auf den Film oder Sensor geworfen wird. Um das Ganze zu erklären, benutze ich die Grafik hier unten. In dieser Grafik handelt es sich zwar um eine Linse, aber für die Erklärung ist das absolut ausreichend. In der genannten Abbildung hier unten kann man sehen, dass der auf der Sensorebene abgebildete Pfeil genau halb so groß ist wie sein natürliches Vorbild auf der Motivebene. Wir sprechen somit hier von einem Abbildungsmaßstab vom 1:2.
Es steht also immer die Größe des
Abbildes auf der Sensorebene im Zähler und die Größe des Motivs im Nenner. Ist
der Wert dieses Quotienten kleiner als 1, hat man eine Verkleinerung. Bei 1,
also einem Abbildungsmaßstab von 1:1, hat man das Motiv auf dem Sensor genauso
groß abgebildet, wie das natürliche Motiv auf der Motivebene ist. Ist der
Quotient größer als 1 - z.B. 2:1 - hat man eine Vergrößerung des Motivs. Da es
bei der Makrofotografie darum geht, kleine Motive groß darzustellen, spielt
genau dieser Abbildungsmaßstab eine entscheidende Rolle. Nun gibt es zwei
Möglichkeiten diesen zu beeinflussen, von denen die erste naheliegend ist. Man
geht einfach näher an das Motiv heran, also man reduziert die Gegenstandsweite.
Leider macht einen bei Objektiven an dieser Stelle die Mindesteinstelldistanz einen
Riesen Strich durch die Rechnung. Das ist die Mindestdistanz, unter der sich
ein Motiv nicht mehr Fokussieren lässt. Bei meinem Teleobjektiv sind das z.B.
mal gut und Gerne 90cm. An dieser Stelle kommen Makroobjektive ins Spiel.
Makroobjektive haben eine möglichst niedrige Mindesteinstelldistanz, so dass
man so nah wie möglich an das Motiv heran kommt, um die Gegenstandsweite zu
reduzieren und so den Abbildungsmaßstab zu erhöhen. Die meisten Makroobjektive
haben einen Abbildungsmaßstab von 1:1. Es gibt aber auch Objektive, die keine
ausgewiesenen Makroobjektive sind, aber eine zuschaltbare Makrofunktion haben.
Diese haben oft einen Abbildungsmaßstab von 1:2.
Die Zweite
hier oben erwähnte Möglichkeit, ist nicht ganz so offensichtlich, jedoch ebenso
logisch. Man vergrößert die Bildweite. Man stelle sich vor, dass das Objektiv
das aufzunehmende Bild wie ein Diaprojektor auf die Sensorebene projiziert.
Vergrößert man nun die Bildweite, also den Abstand zwischen Hauptebene und
Sensorebene, wird das projizierte Bild, wie beim Entfernen eines Diaprojektors
von der Wand, größer und man hat somit einen größeren Abbildungsmaßstab erreicht.
Das erreicht man durch Zwischenringe oder ein Balgengerät, die zwischen dem
Kameragehäuse und dem Objektiv angebracht werden. Mehr dazu im Kapitel über
Makrofotografie, welches in Kürze folgen wird.
Einige Beispiele für Makro-Objektive
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